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verlorene geschichte im schwarzautal

Verlorene Dörfer, verborgene Geschichten

St-eirerbaer232. Juli 20252. Juli 2025

Table of Contents

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  • Verlorene Dörfer, verborgene Geschichten: Eine Zeitreise ins Schwarzautal
    • Die Entdeckung eines vergessenen Ortes
    • Leben und Untergang einer Gemeinschaft
    • Die Landschaft im Wandel der Zeit
    • Das Vermächtnis von Wulfingesdorf
  • Anhang: Das Schwarzautal heute – Eine Region zwischen Tradition und Moderne
    • Geographische Lage und Landschaftsbild
    • Gemeinden und Bevölkerung
    • Wirtschaft und Infrastruktur
    • Kulturelles Erbe und Brauchtum
    • Naturraum und Umweltschutz
    • Historische Spurensuche heute
    • Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
    • Besuchenswertes in der Region

Verlorene Dörfer, verborgene Geschichten: Eine Zeitreise ins Schwarzautal

Verlorene Dörfer, verborgene Geschichten

Im Herzen der Steiermark, jenseits der bekannten Touristenpfade mit Kürbiskernöl und Riegersburg, verbirgt sich eine faszinierende Geschichte im Schwarzautal. Hier lag einst Wulfingesdorf – ein mittelalterliches Dorf, dessen Spuren fast vollständig aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden sind.

Die Entdeckung eines vergessenen Ortes

Als Herzog Friedrich II. von Österreich 1233 dem Deutschen Ritterorden Land schenkte, wurde „Wulfingesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Jahrhundertelang blieb der genaue Standort ein Rätsel, bis Historiker wie Dr. Otto Lamprecht durch akribische Forschung die Puzzleteile zusammenfügten.

Die Hinweise lagen in den Flurnamen: „Wölflwiesen“, „Wölflholz“ und „Wölferberg“ im Marchtringtal – ein abgelegenes Seitental östlich des Schwarzautals. Diese Namen, abgeleitet vom ursprünglichen „Wulfensdorf“, markierten wie Fingerabdrücke der Geschichte den Ort des verschwundenen Dorfes.

Lamprechts Forschung widerlegte frühere Theorien: Das Dorf lag nicht auf dem Wölferberg, sondern in der Talsohle am Marchtringer Bach – genau dort, wo heute der Talpunkt 346 liegt, markiert durch ein Kreuz und eine Mühle, die nach 1820 errichtet wurde.

Leben und Untergang einer Gemeinschaft

Stellen Sie sich das mittelalterliche Wulfingesdorf vor: Ein geschäftiges Dorf mit mindestens zehn Wirtschaftseinheiten („Hüben“), wo Bauern ihre Felder bestellten, Vieh hielten und am Wölferberg Wein anbauten. Die Gemeinschaft lebte im Rhythmus der Jahreszeiten, feierte Feste und trotzte gemeinsam den Herausforderungen des Lebens.

Doch im 15. Jahrhundert begann der Niedergang. Um 1445 waren nur noch fünf „Feuerstätten“ (Bauernhöfe) übrig. Die Gründe waren vielschichtig:

  • Die ungünstige Lage in einem verkehrsfernen Seitental mit begrenztem Wirtschaftsraum
  • Minderwertiger Boden: feucht in der Talsohle, schwerer Lehm auf der Hochebene
  • Die Wirtschaftskrise des 15. Jahrhunderts, die besonders abgelegene Siedlungen traf

Den Todesstoß versetzten dem Dorf die verheerenden Kriege ab 1469. Anders als das größere Marchtring, das sich später erholte, blieb Wulfingesdorf für immer verlassen – seine letzten fünf Bauern vermutlich getötet oder vertrieben.

Die Landschaft im Wandel der Zeit

Was geschieht mit dem Land, wenn seine Bewohner verschwinden? Zwischen 1490 und 1495 übernahm die Nachbargemeinde Wolfsberg die verlassene Flur. Die dreizehn Wolfsberger Dorfbauern erhielten das Land zunächst als Gemeinschaftsbesitz gegen einen Pauschalzins.

Um 1500 erfolgte eine bemerkenswerte Neuordnung: „Die Wolfsberger haben Mann für Mann unter sich aufgeteilt die dreizehn Hüben des Dorfes Wulfersdorf“. Diese gleichmäßige Aufteilung prägte die Landschaft neu und ist in historischen Flurkarten noch erkennbar.

Während die Weingärte am Osthang und die Wiesen der Talsohle weiter bewirtschaftet wurden, ließ man das Ackerland auf dem westlichen Talhang verwildern – eine pragmatische Entscheidung angesichts sinkender Getreidepreise und der Arbeitsbelastung der Wolfsberger Bauern.

Das Vermächtnis von Wulfingesdorf

Die Geschichte dieses verschwundenen Dorfes lehrt uns, dass unsere Kulturlandschaft ständig im Wandel ist. Jeder Flurname, jede ungewöhnliche Gemeindegrenze erzählt eine Geschichte von Menschen, die diese Landschaft formten und von ihr geformt wurden.

Wenn Sie heute den „Talpunkt 346“ besuchen, wo einst das Herz von Wulfingesdorf schlug, spüren Sie vielleicht den Hauch der Vergangenheit. In der Stille dieses unscheinbaren Ortes liegt die Geschichte von Generationen verborgen – eine Geschichte von Aufbau und Niedergang, von Anpassung und Resilienz.

Das Schwarzautal mit seinen verborgenen Geschichten erinnert uns daran, dass hinter der idyllischen steirischen Landschaft eine tiefgründige menschliche Erfahrung steht, die uns auch heute noch berührt und zum Nachdenken anregt.

Anhang: Das Schwarzautal heute – Eine Region zwischen Tradition und Moderne

Wolfsberg im Schwarzautal

Geographische Lage und Landschaftsbild

Das Schwarzautal erstreckt sich im südöstlichen Teil der Steiermark, etwa 40 Kilometer südöstlich von Graz. Die Region wird vom namensgebenden Fluss Schwarzau durchzogen, der sich durch sanfte Hügellandschaften schlängelt. Das Marchtringtal, wo einst Wulfingesdorf lag, ist ein ruhiges Seitental mit charakteristischem Mischwald, Wiesen und vereinzelten landwirtschaftlichen Flächen.

Die Landschaft präsentiert sich heute als Mosaik aus:

  • Bewaldeten Hügelkuppen, die besonders im Herbst in leuchtenden Farben erstrahlen
  • Extensiv genutzten Wiesenflächen in den Tallagen
  • Kleineren Weinbaugebieten an sonnigen Südhängen
  • Verstreuten Bauernhöfen und kleinen Siedlungen

Gemeinden und Bevölkerung

Die Region umfasst heute mehrere Gemeinden, darunter Wolfsberg im Schwarzautal mit etwa 1.300 Einwohnern. Nach mehreren Gemeindezusammenlegungen im Rahmen der steirischen Gemeindestrukturreform gehört das Gebiet zur Großgemeinde Schwarzautal.

Die Bevölkerungsstruktur ist von einem langsamen demographischen Wandel geprägt:

  • Leichter Bevölkerungsrückgang in den letzten Jahrzehnten
  • Zunehmende Alterung der Bevölkerung
  • Abwanderung jüngerer Menschen in städtische Gebiete
  • Gleichzeitig Zuzug von Städtern, die Ruhe und Naturverbundenheit suchen

Wirtschaft und Infrastruktur

Die wirtschaftliche Struktur hat sich seit den Zeiten Wulfingesdorfs grundlegend gewandelt:

Landwirtschaft:

  • Vorherrschaft mittelgroßer landwirtschaftlicher Betriebe
  • Zunehmende Spezialisierung auf biologischen Anbau und regionale Produkte
  • Bedeutender Obstanbau (besonders Äpfel und Birnen)
  • Kleinere Weinbaubetriebe mit Fokus auf Qualitätsweine

Gewerbe und Tourismus:

  • Handwerksbetriebe und kleine Gewerbebetriebe
  • Wachsender sanfter Tourismus mit Fokus auf Natur- und Kulturerlebnisse
  • Ausbau von Rad- und Wanderwegen, die teilweise historischen Routen folgen
  • Buschenschänken und Direktvermarkter regionaler Produkte

Infrastruktur:

  • Verbesserte Verkehrsanbindung durch die L208 (Schwarzauer Straße)
  • Ausbau digitaler Infrastruktur in den letzten Jahren
  • Nahversorgung in den größeren Ortschaften
  • Schulen und Kindergärten in zentralen Orten der Region

Kulturelles Erbe und Brauchtum

Das kulturelle Leben im Schwarzautal ist geprägt von einer Mischung aus Tradition und vorsichtiger Öffnung:

Traditionspflege:

  • Jährliche Kirchweihfeste und Erntedankfeiern
  • Wiederbelebung alter Handwerkstechniken in Workshops und Kursen
  • Pflege des regionalen Liedguts durch Gesangsvereine
  • Erhalt historischer Bausubstanz wie alter Mühlen und Bauernhäuser

Kulturinitiativen:

  • Heimatkundliche Vereine, die lokale Geschichte dokumentieren
  • Kleinere Museen und Ausstellungen zur regionalen Geschichte
  • Kulturveranstaltungen in renovierten historischen Gebäuden
  • Thematische Wanderwege mit Informationstafeln zu historischen Stätten

Naturraum und Umweltschutz

Die natürlichen Ressourcen des Schwarzautals werden heute bewusster geschützt:

Naturschutz:

  • Ausgewiesene Naturschutzgebiete mit seltenen Pflanzen- und Tierarten
  • Renaturierungsprojekte entlang der Schwarzau
  • Erhalt von Streuobstwiesen als wichtige Biotope
  • Schutz alter Waldbestände mit hoher Biodiversität

Umweltbewusstsein:

  • Zunehmende Umstellung auf erneuerbare Energien
  • Gemeinschaftliche Initiativen zur Erhaltung der Kulturlandschaft
  • Bewusstseinsbildung durch Umweltbildungsprogramme in Schulen
  • Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe zur Reduzierung von Transportwegen

Historische Spurensuche heute

Das Interesse an der lokalen Geschichte hat in den letzten Jahren zugenommen:

Forschung und Dokumentation:

  • Archäologische Untersuchungen an vermuteten historischen Siedlungsplätzen
  • Digitalisierung alter Karten und Dokumente
  • Oral-History-Projekte zur Sammlung mündlicher Überlieferungen
  • Zusammenarbeit mit Universitäten bei regionalgeschichtlichen Forschungen

Erinnerungskultur:

  • Informationstafeln an historisch bedeutsamen Orten wie dem ehemaligen Wulfingesdorf
  • Jährliche Gedenkveranstaltungen zu wichtigen historischen Ereignissen
  • Einrichtung kleiner lokaler Archive für historische Dokumente
  • Publikationen zur Regionalgeschichte durch lokale Geschichtsvereine

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Die Region steht vor typischen Herausforderungen ländlicher Räume:

Aktuelle Probleme:

  • Abwanderung junger Menschen und demographischer Wandel
  • Erhalt der Nahversorgung und medizinischen Grundversorgung
  • Balanceakt zwischen Tradition und notwendiger Modernisierung
  • Klimawandelfolgen für die Landwirtschaft (zunehmende Trockenperioden)

Zukunftschancen:

  • Entwicklung als Naherholungsgebiet für den Großraum Graz
  • Ausbau nachhaltiger Tourismuskonzepte
  • Potenzial für Telearbeit durch verbesserte digitale Infrastruktur
  • Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und Direktvermarktung

Besuchenswertes in der Region

Für Besucher bietet das Schwarzautal heute zahlreiche Attraktionen:

  • Historischer Rundweg Wulfingesdorf: Ein neu angelegter Themenweg führt zu den vermuteten Standorten des verschwundenen Dorfes mit informativen Schautafeln
  • Alte Mühle am Talpunkt 346: Die restaurierte historische Mühle kann besichtigt werden
  • Schwarzautal-Radweg: Verbindet die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region
  • Heimatmuseum Wolfsberg: Dokumentiert die Geschichte der Region mit Schwerpunkt auf verschwundene Siedlungen
  • Buschenschänken und Direktvermarkter: Bieten regionale Spezialitäten und Einblicke in traditionelle Produktionsweisen
  • Naturlehrpfad Schwarzau: Informiert über die ökologische Bedeutung des Flusstals
  • Aussichtspunkt Wölferberg: Bietet einen Panoramablick über das gesamte Tal und die umliegende Landschaft

Das Schwarzautal hat sich von einer Region mit verschwundenen Dörfern zu einem lebendigen ländlichen Raum entwickelt, der seine Geschichte bewahrt, während er behutsam neue Wege in die Zukunft beschreitet.

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